Der Name „Sitzweil“ wird für die meisten Leute heutzutage kein Begriff mehr sein. Also woher stammt und was ist eine Sitzweil. Die Sitzweil kann man mit dem „Hutzergehen“ vergleichen, da geht man zum Nachbarn und tauscht sich die Neuigkeiten aus und redet miteinander.
Im Volksleben von Wolfgang Bauernfeind, wird die Sitzweil wie folgt beschrieben. Um den Danersntag (Vorweihnachtszeit) herum beginnen auch die „Sitzweilen“. Nachdem „zwischen den Lichten“ (= Zeit der Abenddämmerung) die letzte Hausarbeit beendet und dann das Abendbrot eingenommen ist, beginnt die „Sitzweil“. Familie und Gesinde finden sich in der warmen Wohnstube zusammen und pflegen der Unterhaltung, des Scherzes, des Liedes und Gesellschaftsspiels bis zum Schlafengehen.
Bei J.A. Schmeller definiert man die Sitzweil so. Die Sitzweil, die Abendzeit, wo man sich von den Arbeiten in Feld, Stall und Scheune zu Arbeiten oder Unterhaltungen beim Stubenlicht zurückzieht. Der sauft in einer Sitzweil seine sechs Maseln, wie man sonst auch sagt auf eine Sitz ansitzen.